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BLAUHOLZTINTE

blauholztinte

Das Blauholz oder Kampescheholz enthält einen in Wasser leicht löslichen Farbstoff, der sich durch seinen günstigen Preis und seine Haltbarkeit besonders zur Tintenzubereitung eignet.

Die in Drogerien zum Färben von Ostereiern erhältlichen Blauholzstückchen werden in einen Leinensack gebunden und in heisses oder lauwarmes Wasser gehängt. Das Verhältnis sollte 200 g Blauholz auf 11 Wasser betragen. Zur Verbesserung der Schreibeigenschaft fügt man dem Auszug noch 15 g Gummi arabicum zu.
Um eine tiefschwarze Tinte zu erhalten, löst man noch 1 g chromsaures Kalium und erhält damit eine Blauholzextrakt-Chromtinte.

Abb. 50: Zutaten für Blauholztinte

ROSENTINTE

«Schwarze Rosendinte» (1798):

Man siede in einem Quart Wasser eine Handvoll frische Rosenblätter ab und filtriere es hernach. In dieses Wasser werfe man etwas weissen oder grünen Vitriol. So wird eine schwarze Dinte daraus, die einer gewöhnlichen schwarzen Dinte nichts nachgibt.

«Rote Rosendinte» (1798)

Wie oben: dann lässt man einige Tropfen Spiritus Vitrioli Accidi hineinfallen, so wird die Dinte rot.

ECHTE GOLDTINTE

Echtes Blattgold wird so lange in einer Porzellanreibschale mit etwas Gummi arabicum verrieben, bis selbst unter der Lupe keine Goldplättchen mehr zu sehen sind, oder man bedient sich eines feinen Pudergoldes. Hierauf setzt man nach und nach gerade so viel Wasser zu, dass man eine dickflüssige Tinte erhält.
Statt Wasser kann auch eine gesättigte Lösung von Pirkinsäure in Wasser verwendet werden, was eine schön gefärbte goldglänzende Tinte ergibt. Die Tinte muss wegen des hohen spezifischen Goldgewichtes immer wieder aufgerührt werden.

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